Barrierefreiheit

Allgemeines

 

Liebe Besucher*innen des tanzpol Festivals 2024.

Um den Prozess der Gestaltung barrierearmer und barrierefreier Zugänge zu unserem Programm transparent zu machen, hier ein paar allgemeine Worte dazu. Dies ist die zweite Festivalausgabe, die wir realisieren und die erste, im Rahmen derer wir uns umfangreich über das Thema Barrierefreiheit Gedanken gemacht haben. Ein Thema, das eigentlich gar nicht erwähnenswert sein und selbstverständlich in die Planung von Festivals mit einfließen sollte. Dennoch lernen wir erst Schritt für Schritt, was Barrierefreiheit bedeutet und welche Ebenen sie miteinschließt. Im Zuge einer ersten Beratung bei Diversity Arts Culture und in Anbetracht unserer finanziellen Mittel haben wir uns auf das Format der Relaxed Performance sowie auf eine ausführliche Beschreibung von barrierefreien Zugängen und möglichen Barrieren auf unserer Webseite konzentriert.

Wir sind uns bewusst, dass damit das gewährleistete Angebot längst nicht allen Bedarfen entspricht. Dies ist der Anfang eines langen Prozesses, den wir, zusammen mit Expert*innen und durch entsprechendes Feedback unseres Publikums, voranbringen wollen.

Für Bedarfe direkt vor Ort, Anregungen und Feedback, Fragen zu sensorischen Reizen und Content Notes, die über untenstehende Hinweise hinausgehen sowie für Hinweise zu Barrieren wenden Sie sich gerne an:

Ansprechpartnerin: Johanna Kasperowitsch
E-Mail-Kontakt:

Allgemeine Informationen zu Begriffen wir Ableismus, Audismus u.a. sowie zu Barrierefreiheit unter: https://diversity-arts-culture.berlin/

Relaxed Performances

 

Eine Relaxed Performance richtet sich an ein Publikum, das von einer entspannteren Veranstaltungsatmosphäre profitiert. Sie will Zuschauer*innen willkommen heißen, die oft in Aufführungsräumen ausgeschlossen werden. Dazu gehören zum Beispiel Autist*innen, Menschen mit Tourette, mit Lernschwierigkeiten oder chronischen Schmerzen.

Geräusche und Bewegungen aus dem Publikum sind bei Relaxed Performances ausdrücklich willkommen. Dem Publikum ist es erlaubt, jederzeit den Saal zu verlassen und zurückzukehren. Zusätzlich werden bei manchen Vorstellungen ggf. die Saaltüren offenbleiben. Es wird während der Veranstaltung ein Rückzugsort eingerichtet. Dort können sich Menschen vor, während oder nach der Vorstellung aufhalten. Eine Ansprechperson vor Ort wird bei Fragen und für spontane Unterstützung durchgehend zur Verfügung stehen.

Als Relaxed Performances werden folgende Veranstaltungen angeboten:

Bouncing Narratives von Roza Moshtaghi

28.05., 17:00 und 18:30 |  plus Artist-Talk um 19:00 | Uferstudios, Hof.

Double Skin von Mostafa Shabkhan

29.05. | 19:00 Uhr | plus Artist-Talk um 20:00 | Uferstudios, Studio 1

TRAN(IN) MOAN(IN) von Raoni Muzho Saleh

01.06. | 18:00 | plus Artist-Talk um 19:00 | Uferstudios, Studio 14p

Braver spaces – Realities, Barriers and Scopes of Exile in the European Artistic Field

tanzpol Panel-Diskussionen

02.06. | 13:00-14:30 und 15:30-17:00 | Uferstudios, Studio 1

Sensorische Reize

 

My friends call me Daniel

In dieser Performance wird Musik live und leicht elektronisch verstärkt gespielt. Der Performer spricht und singt in ein Mikrofon. Die Lautstärke des Sounds ist insgesamt moderat. In der Mitte des Stückes wird in einer kurzen Sequenz ein Stroboskop-Licht mit bunten, leuchtenden Farben eingesetzt. Lautsprache ist ein wichtiges Element des Stückes. Es wird Dari und Französisch gesprochen. Die Texte werden als Übertitel zum Mitlesen ins Englische übersetzt.

 

Man anam ke rostam bovad pahlavan

Das Stück ist über Sehen und Hören erfahrbar. Lautsprache kommt nicht vor. Der Rhythmus der Performance ist fließend und kontinuierlich, es gibt keine abrupten Wechsel bezüglich des Lichts, Sounds oder der Atmosphäre. Insgesamt variiert die Helligkeit des Lichts jedoch stark über das gesamte Stück hinweg. Der Sound wird streckenweise sehr laut und entspringt immer derselben Quelle.

 

From the lips to the moon

Ein Schwerpunkt der Performance liegt auf der Musik. Sie entsteht durch einen Mix aus akustischen und elektronischen Sounds, die teilweise laut sein können und starke Bässe beinhalten. Es gibt viel farbiges Licht und bewegte Bilder (abstrakte Formen, Darstellungen), die auf eine Leinwand projiziert werden. Der Einsatz von punktuellen Lichtblitzen ist vorgesehen. Lieder und Gedichte in englischer Lautsprache und Farsi sind Teil der Performance. Die Performance hat eine Überlänge von ca. drei Stunden.

Keeping up with the Iranians

Die Performance beinhaltet streckenweise laute Musik. Gesungen und gesprochen wird leicht verstärkt durch Mikrofone. Während der Performance bewegen sich die Darsteller*innen und das Publikum meist frei im Raum, tanzen, lachen, klatschen und singen. Das Publikum wird punktuell direkt adressiert und angesprochen. Am Ende wird Kuchen an das Publikum verteilt. Die Performance hat eine Überlänge von ca. drei Stunden.

 

Bouncing narratives

Besucher*innen betreten für diese Performance einen Container, der nach oben und zu zwei Seiten hin offen ist. Die Performance der zwei Tänzer*innen findet auf einem Trampolin über den Zuschauer*innen statt. Diese verfolgen die Performance von unten und gegebenenfalls im Liegen. Durch den begrenzten Platz innerhalb des Containers ist die Publikumsanzahl entsprechend begrenzt.

 

Trans(in) moan(in)

Der Theaterraum ist weitgehend dunkel. Insgesamt ist die Lichtstimmung der Performance eher düster. Der elektrisch verstärkte Sound und der Gesang der performenden Person in ein Mikrophon ist teilweise laut. Es gibt keine Lichtblitze oder abrupte Lichtwechsel.

 

Mourning sociality

Durch den gemeinsam praktizierten Gesang der Teilnehmenden kommen Laute und Stimmen gegebenenfalls aus unterschiedlichen Richtungen und in unterschiedlichen Höhen und Tiefen. Körperliche Nähe zu anderen Personen kann durch die offene Sitzanordnung nicht ausgeschlossen werden. Es findet Bewegung im Raum statt durch den Wechsel von Sitzpositionen. Die Atmosphäre ist intim gehalten und das Licht ist gedämpft. Es können maximal 30 Personen teilnehmen. Am Ende wird es eine Kleinigkeit zu essen und Tee geben. Die Performance hat eine Überlänge von ca. drei Stunden.

Double skin

Es gibt keine abrupten Lichtwechsel. Die Lautstärke der Musik ist moderat.

 

Erotic clown cakesitting

Die Veranstaltung findet draußen im Hof der Uferstudios statt. Es gibt kein künstliches Licht.

 

noufān نوفان

Diese Veranstaltung ist ein Konzert mit Live-Instrumenten (Trompete, Tombak) und elektronisch verstärktem Sound. Die Lautstärke ist meist hoch. Die Musik ist bass-lastig. Das anschließende Djing geht einher mit Video-Projektionen und diversen Lichteffekten. Das Publikum bewegt sich frei im Raum und ist zum Tanzen eingeladen. Gegebenefalls wird es räumlich eng werden. Es werden alkoholische und nicht alkoholische Getränke angeboten.

Content notes

My friends call me Daniel

Der Performer spricht über sein Leben im französischen Exil, die damit verbundenen Schwierigkeiten und über Kindheitserinnerungen aus Afghanistan. Das Sprechen über die afghanische Kultur ist ein bedeutender Teil der Performance. Der Tonfall der Erzählungen ist insgesamt humorvoll, leicht und sanft.

 

Man anam ke rostam bovad pahlavan

Die Vorstellung beinhaltet den Einsatz von rohem Fleisch.

 

From the lips to the moon

Themen wie Krieg, Vertreibung oder Gewalterfahrungen werden gegebenenfalls in den vorgetragenen Gedichten und Liedern angesprochen. Dies geschieht rein durch Lautsprache, nicht durch Visualisierungen auf der Leinwand oder durch Körpersprache.

 

Keeping up with the iranians

Keine.

 

Bouncing narratives

Themen wir körperliche und seelische Traumata werden auf abstrakter Ebene und über Körpersprache verhandelt.

 

Trans(in) moan(in)

Keine.

Mourning sociality

Im Rahmen dieses partizipativen Formates geht es um Trauerprozesse und den körperlichen und emotionalen Zugang zur eigenen Trauer und persönlichen (Trauer-) Geschichten. Persönliche Erinnerungen oder auch das Erleben fremder Äußerungen des Klagens und des Trauerns können gegebenenfalls starke Emotionen und Gefühle hervorrufen.

 

Double skin

Die Performance beinhaltet den Einsatz von Schröpfgläsern, die auf der Haut des Performers angesetzt werden. Ein Zerbrechen der Gläser während der Performance ist nicht auszuschließen.

 

Erotic clown cakesitting

Die Performance beinhaltet das Essen, Verschmieren und Zerstören einer echten, großen Torte durch den Körper der performenden Person.

 

noufān نوفان

Keine.

BARRIEREFREIHEIT WORKSHOPS

THE EROTIC CLOWN mit Sepideh Khodarahmi

Alle darstellerischen Aufgaben und Bewegungselemente des Workshops sind offen angelegt und erlauben eine Übersetzung entlang individueller Bedürfnisse und Möglichkeiten. Personen mit körperlichen Einschränkungen sind willkommen. Vorkenntnisse im Rahmen einer künstlerisch-darstellerischen oder physischen Praxis sind von Vorteil. Tänzerische Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig. Es wird um 14 Uhr eine 30-minütige Mittagspause geben. Es werden maximal 15 Personen teilnehmen. 

ADAMAK-TION mit Elnaz Sheshglani

Für diesen Workshop sind keine tänzerischen oder darstellerischen Vorkenntnisse notwendig. Das gestische Bewegungsmaterial kann problemlos an unterschiedliche körperliche Bedürfnisse angepasst werden. Personen mit körperlichen Einschränkungen sind willkommen. Die Story-Telling-Elemente können non-verbal und rein über Gesten erlernt werden, sodass der Einsatz von Lautsprache nicht zwingend erforderlich ist. An jedem Tag wird es zwischen 12:30 und 13:30 eine Mittagspause geben. Am letzten Tag findet eine 30-minütige Präsentation des erlernten Materials im Hof der Uferstudios statt. Die Teilnahme daran ist freiwillig. Es können bis max. 30 Personen am Workshop teilnehmen. 

TARAB-WORKSHOP mit Ulduz Ahmadzadeh

Dieser Workshop richtet sind an Tänzer*innen mit professioneller Vorerfahrung und ist nicht ausdrücklich geeignet für Personen mit körperlichen Einschränkungen. Es wird an allen Tagen zwischen 12:30 und 13:30 eine Mittagspause geben. Bis zu 25 Personen können teilnehmen. 

KINDERBETREUUNG

Für die einen Teil der Performances und für alle Panels bieten wir eine Kinderbetreuung an. In Studio 6 der Uferstudios, bzw. in Studio 2 des ITI-Germany, können Kinder während den Veranstaltungen unter Aufsicht spielen, malen und toben. Bilderbücher, Malutensilien und verschiedene Spielsachen werden bereitgestellt. Wir bitten darum, bei Bedarf eine kurze E-Mail zu schicken an mit einem Hinweis zur gewünschten Veranstaltung sowie Anzahl und Alter der Kinder, die mitgebracht werden.

Kinderbetreuung wird für folgende Veranstaltungen angeboten:

MY FRIENDS CALL ME DANIEL | 30.05., 19:00 | Uferstudios, Studio 14

BOUNCING NARRATIVES | 27./28.05., jeweils 17:00 und 18:30 | Uferstudios, Hof

TRANS(IN) MOAN(IN), 01.06. | 18 Uhr, Uferstudios | Studio 14

DOUBLE SKIN, 29.05. | 19 Uhr | Uferstudios, Studio 1

MOURNING SOCIALITY, 02.06. | 18 – 21 Uhr | Uferstudios, Studio 14

 

tanzpol Panel Diskussionen 

Braver spaces – Realities, Barriers and Scopes of Exile in the European Artistic Field  | 02.06. | 13:00-14:30 und 15:30-17:00 | Studio 1, Uferstudios

Timesless, Placeless: Iranian Dance Archive in Exile | 26.05. | 13:00 | ITI-Germany, Mediathek für Tanz und Theater

LAUTSPRACHLICHE ÜBERSETZUNGEN

Die Panel-Diskussionen unter dem Titel Braver SpacesRealities, Barriers and Scopes of Exile in the European Artistic Field am 02.06. finden in englischer Sprache statt. Eine lautsprachliche Übersetzung der Inhalte wird nicht durchgehend gewährleistet. Das Panel Timeless, Placeless: Iranian Dance Archive in Exile am 26.05. findet in ebenfalls englischer Sprache statt. Eine lautsprachliche Übersetzung in andere Sprachen wird nicht durchgehend gewährleitet.

Alle Artist-Talks (Künstler*innen-Gespräche) finden ebenfalls auf Englisch statt. Eine Übersetzung ins Deutsche wird per Übersetzungsanlage mit Kopfhörern angeboten. Der Artist-Talk mit Mostafa Shabkhan am 29.05. findet auf Farsi statt. Eine Übersetzung ins Deutsch und Englische wird per Übersetzungsanlage mit Kopfhörern gewährleistet.

Der gesprochene Text in der Performance My Friends Call Me Daniel wird per Übertitel zum Mitlesen aus den Französischen ins Englische übersetzt.

Gesprochene Texte und Lieder in den Performances From The Lips to The Moon und Keeping Up With The Iranians finden auf Englisch und Farsi statt und werden nicht übersetzt.

ALTERNATIVE SITZMÖGLICHKEITEN

Bei allen Veranstaltungen gibt es alternative Sitzmöglichkeiten für z.B. Personen mit chronischen Schmerzen. Hierfür wird eine Relaxed Area mit Sitzsäcken in der vordersten Reihe eingerichtet. Rollstuhlplätze versuchen wir ebenfalls in den vorderen Sitzreihen anzubieten. In Studio 1 der Uferstudios befinden sich diese auf Grund der baulichen Gegebenheiten in der letzten Reihe, mit freier Sicht auf die etwas tiefer liegende Bühne.

In den Sophiensälen sind alternative Sitzmöglichkeiten regulär über das Ticketsystem buchbar. In den Uferstudios sind Rollstuhlplätze ebenfalls regulär buchbar. Sollten Sie dort Bedarf an weiteren alternativen Sitzmöglichkeiten in den Uferstudios haben, schreiben Sie gerne eine kurze Mail an oder an .

SPIELORTE

Die Spielorte Uferstudios, Sophiensäle und ITI-Germany bieten jeweils unterschiedliche bauliche Gegebenheiten, Möglichkeiten der Anfahrt und des Parkens sowie der Buchung von Tickets.

Entsprechende Informationen zu den Sophiensaelen finden Sie hier:
https://sophiensaele.com/de/seite/barrierefreiheit#barrierefreiheit_informationen_zur_barrierefreiheit

Entsprechende Informationen zu den Uferstudios finden Sie hier:
https://www.uferstudios.com/de/barrierefreiheit/

Entsprechende Informationen zum ITI-Germany finden Sie hier (bitten beachten Sie, dass das ITI-Germany nur eingeschränkt barrierefrei zugänglich ist):

Studio 2:
https://studio2.iti-germany.de/de/accessibility

Mediathek für Tanz und Theater:
Die Mediathek ist ebenerdig und baulich barrierefrei zugänglich. Die Anfahrt mit dem Auto zum Kunstquartier Bethanien ist möglich. Vor dem Kunstquartier Bethanien befindet sich eine Feuerwehrzufahrt, die für die Zufahrt genutzt werden kann. Das Parken vor dem Gebäude ist für Personen mit Bewegungseinschränkungen erlaubt.

Adressen:

Uferstudios
Badstr. 41a
13357 Berlin

Uferstr. 23
13357 Berlin

Anfahrt mit ÖPNV: U8 Pankstraße, U9 Osloer Strasse, U9 Nauener Platz, S-Bahnhof Gesundbrunnen
https://www.uferstudios.com/de/meta/kontakt

Sophiensäle
Sophienstraße 18
10178 Berlin-Mitte

Anfahrt ÖPNV: U8 Weinmeisterstraße, S-Bahnhof Hackescher Markt, S-Bahnhof Oranienburger Straße
https://sophiensaele.com/de/seite/kontakt

ITI-Germany
Kunstquartier Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin

Anfahrt mit ÖPNV: Bus 140 Mariannenplatz, Bus 147 Adalbert Str., U1 / U3 Görlitzer Bahnhof, U8 Kottbusser Tor
https://www.iti-germany.de/kontakt

EARLY BOARDING

Early Boarding (Vorab-Einlass) ist ein Angebot für Besucher*innen mit sichtbaren oder auch sensorischen oder psychischen Beeinträchtigungen. Es bedeutet, dass ein früherer Einlass in den jeweiligen Veranstaltungsraum möglich ist, um in Ruhe einen bestimmten Platz aufzusuchen und sich entspannt an die Raum- und Licht-Situation zu gewöhnen. Wenn Sie dieses Angebot nutzen möchten, kommen Sie einfach 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an die Abendkasse und sprechen Sie unsere Kolleg*innen vom Abenddienst dort an. Bei allen Panel-Diskussionen sind die Räume ab 60 Minuten vor Beginn frei zugänglich.